Spielbeschreibung Die Legenden von Andor kann man nur global beschreiben. Es gibt keine richtige Anleitung, sondern die Regeln entwickeln sich im Laufe der Legenden immer weiter. Darum kann man auch direkt mit dem Spiel beginnen. Lediglich ein paar Dinge werden nach Anleitung aufgebaut und dann geht das Abenteuer auch schon los.
Spielablauf Die Spieler suchen sich aus den Helden eine Figur aus, die sie verkörpern möchten. Es stehen Krieger, Zwerg, Zauberer und Bogenschütze zur Auswahl. Jede Figur hat ein besonderes Talent, dass sie während des Spiels nutzen kann. Der Zwerg kann z.B. billiger bei den Zwergen einkaufen, der Bogenschütze darf auch angreifen, wenn er ein Feld neben dem Feind steht, etc. Die Helden kommen auf ihr, in der Anleitung angegebenes, Startfeld und ein Spieler liest die erste Karte der Legende vor. Jetzt gibt es entweder noch ein paar Dinge aufzubauen, neue Aufgaben, neue Monster oder andere, wichtige Ereignisse, die von den Spielern beachtet werden müssen. Dem Spiel liegen 7 neue Legenden bei. Auf der Webseite des Spiels können allerdings bereits über 100 Fan-Abenteuer, die von anderen Spielern entworfen wurden, heruntergeladen werden.
Die Heldentafel Jeder Spieler erhält neben seiner Spielfigur auch eine Heldentafel. Diese hat zwei Seiten, eine für den männlichen, eine für den weiblichen Helden. Auf dieser Karte werden die Stärkepunkte (Angriffskraft), sowie Willenspunkte (Leben) des Helden vermerkt. Dazu benutzt man einen eckigen und einen runden Holzstein.
Dann gibt es noch Felder für die Ausrüstung, die der Held im Laufe des Spiels erwerben kann und für das Gold. Die Angriffswürfel, die jeder Held im Kampf benutzen darf, richten sich nach seiner Willenskraft. Je mehr Willenskraft der Held hat, desto mehr Angriffswürfel darf er verwenden.
Der Spielplan Der Spielplan hat zwei Seiten. Je nach Legende benutzt man die eine oder andere Seite. Oben auf dem Spielplan ist die Tagesleiste. Jede Aktion, die ein Held ausführt, kostet ihn eine Stunde. Nach sieben Stunden ist der Tag vorbei und die Monster kommen an die Reihe. Aktionen der Helden sind z.B. sich ein Feld bewegen oder einen Angriff ausführen. Auf der rechten Seite des Spielplans ist die Erzählerleiste. Der Erzähler, in Form eines weißen Spielsteins, geht pro Tag und pro besiegtem Monster einen Schritt vorwärts. Auf bestimmten Buchstaben wird die nächste Legendenkarte vorgelesen. Diese Felder markiert man sich am Anfang des Spiels mit einem Sternmarker. Kommt der Erzähler auf dem Feld N an, ist das Spiel vorbei. Spätestens jetzt zeigt sich, ob die Helden gewonnen oder verloren haben. Am unteren Rand des Spielplans sind die Kampfwerte der Monster aufgedruckt. Neben der Stärke und Willenskraft sieht man auch die Belohnung, die man für das Besiegen eines Monsters bekommt. Der Spielplan selbst ist in einzelne Felder unterteilt, die alle eine Nummer und einen Pfeil besitzen. Die Nummer dient der Orientierung beim Einsetzen von neuen Monstern oder Orten. Die weißen Pfeile geben an, auf welches Feld sich die Monster in ihrer Runde weiterbewegen. Ist ein Feld bereits besetzt, so geht das Monster auf das nächste, freie Feld in Pfeilrichtung weiter.
Ereigniskarten Wenn man eine Legende gespielt hat, dann weiß man, was während dieser so alles passiert und kann bei einem neuen Versuch schon einmal besser planen. Durch die Ereigniskarten kommt aber eine Zufallskomponente ins Spiel. Diese Karten werden pro Spiel neu gemischt und nach jedem Tag wird eine davon gezogen. Auf den Karten können sowohl gute, wie auch schlechte Ereignisse stehen.
Ausrüstung Während des Abenteuers können die Helden für Gold Ausrüstungsgegenstände erwerben. Ein Bogen erlaubt z.B. einem Krieger auch von einem angrenzenden Feld anzugreifen. Ein Falke kann einem anderen Spieler einen Gegenstand überbringen, ein Wasserschlauch erlaubt es einem Helden bis zu zwei Stunden am Tag länger zu agieren, ohne Willenskraft zu verlieren.
Kämpfen Beim Kampf würfelt der Held mit so vielen Würfeln, wie es seine Willenskraft-Leiste im Moment angibt. Dann nimmt er den höchsten Wurf und zählt seine Stärkepunkte dazu. Dasselbe macht der Gegner und dann werden die Ergebnisse verglichen. Hat der Held mehr gewürfelt als der Gegner, so hat der Held den Gegner verletzt oder besiegt. Um den Schaden zu ermitteln wird das niedrigere Ergebnis vom höheren abgezogen und der übrige Wert stellt den Verlust an Willenspunkten dar. Dieses System gilt sowohl beim Helden, als auch beim Gegner. Fällt die Willenskraft auf Null, ist der Gegner oder Held besiegt.
Spielende Sobald die Helden das auf den Legenden geforderte Ziel erreicht haben, bevor der Erzähler auf dem Buchstaben N angekommen ist, sind sie erfolgreich gewesen. Sollten die Helden das Ziel in der gegebenen Zeit nicht erreichen, verlieren die Helden und müssen die Legende von vorne beginnen.
Kleines Fazit Auch Teil 3 hat wieder unzähliges, sehr schönes Spielmaterial dabei. Die Legenden sind abwechslungsreich, aber für zwei Spieler meiner Meinung nach immer noch zu schwer. Nach der Einführungslegende 11 kann man allerdings auch ein paar Erleichterungen mit ins Spiel nehmen, dann wird es einfacher. Mit jeder Legende kommen andere Spielmechaniken dazu und lassen das Spiel nie langweilig werden. Die Illustrationen sind wieder sehr schön geworden, schon praktisch, wenn man als Autor auch alles selber zeichnen kann. Mein einziger Kritikpunkt ist seit Teil 1 immer noch derselbe. Mit vier Spielern ist das Spiel schon nicht so einfach. Das ist ja auch gut so, denn man will ja vielleicht nicht beim ersten Mal schon alle Legenden schaffen. Spielt man allerdings nur zu zweit mit zwei Helden, ist meiner Meinung nach das Spiel nahezu unschaffbar und frustrierend. Es fehlt einfach eine Mechanik, die die fehlenden Helden ordentlich ausgleicht. Manche Monster kann man nur zusammen besiegen und wenn dann ein Held gerne mal seine zweite Fähigkeit holen würde, ist da einfach keine Zeit dafür. Spielt man mit vier Helden, dann kann sich schon mal einer kurz abseilen. Auch die Kämpfe sind mit zwei Helden teilweise sehr schwer. Vier Helden können sich die Gegner viel besser aufteilen. Aber das ist nur meine Meinung als alter Rollenspielfuchs. Es gibt sicherlich genug Spieler, die genau diese Herausforderung suchen, dazu gehöre ich aber nicht mehr :)
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