Aufbau Der Spielplan kommt mit der A-Seite auf den Tisch. Dann bestimmen die Spieler gemeinsam ein Start/Ende-Feld und legen dort das Startplättchen drauf. Jeder Spieler bekommt einen Münzbeutel und eine Charakterkarte. In den Beutel wirft man von jeder Farbe, außer den Jokermünzen, fünf Münzen. Die restlichen Münzen legt man auf dem Spieltisch ab. Jeder Spieler nimmt sich ein Siegel, die restlichen legt man in die Mitte des Spielplans. Dort legt man auch die gut gemischten Privilegien-Plättchen in zwei Stapeln ab. Die Zählsteine der Spieler kommen auf das ausgemachte Startfeld. Der Spieler, der den Startspieler macht, stellt seinen Stein oben auf die anderen. Die Anderen folgen dann im Uhrzeigersinn. Nun mischt man die Warentafeln verdeckt durch und legt vier davon in einem 2 x 2 Raster unter den Spielplan. Auch die Düfte werden verdeckt gemischt und zwei davon offen neben die Warentafeln gelegt. Daneben kommen noch die beiden Händler, so dass jetzt insgesamt acht Tafeln ausliegen. Zwischen den Händlern muss auf allen Seiten etwas Platz sein, um dort seine Münzen anlegen zu können. Nun noch die Jokermünzen neben den Spielplan gelegt und schon geht es los.
Spielablauf Der Startspieler beginnt und darf als erstes eines seiner Privileg-Plättchen spielen, wenn er im Laufe des Spiels welche bekommen hat. In der ersten Runde hat noch keiner ein solches Plättchen. Als nächstes muss der Spieler eine von zwei möglichen Aktionen ausführen.
a) Drei Münzen ziehen und anlegen b) Die Münzen auf seiner Charakterkarte wieder zurück in den Beutel legen
Danach ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.
1) Münzen ziehen Diese Aktion wird man am häufigsten durchführen. Dazu greift man blind in seinen Münzbeutel und zieht drei Münzen. Ist unter den Münzen eine schwarze Falschgeldmünze, so legt man diese auf seine Charakterkarte. Die übrigen Münzen kann man jetzt an die ausliegenden Waren anlegen. Dabei steht auf den Waren immer, welche Münzen benötigt werden. Wenn Münzen mit allen Farben abgebildet sind bedeutet das, dass man sich die Farbe aussuchen kann, aber dann alle Münzen in dieser Farbe gelegt werden müssen. Man muss auch nicht alle Münzen in einem Zug legen, sondern kann über mehrere Runden die benötigten Münzen anlegen. Allerdings bekommt nur der Spieler die Ware, der alle benötigten Münzen als erster angelegt hat. Seine Münzen legt man immer auf die Seite der Ware, die der Spielerfarbe entspricht.
Jokermünzen Die weißen Münzen sind Jokermünzen und dürfen für jede beliebige Münzfarbe verwendet werden. Es gibt aber auch Waren, da braucht man explizit Jokermünzen. Am Anfang hat man noch keine Jokermünzen. Diese kann man bei den Händlern oder auch als Belohnung bei bestimmten Waren bekommen.
Das Siegel Spielt man vor dem Ziehen ein Siegel, so darf man sogar fünf Münzen aus dem Beutel nehmen. Das Siegel legt man dann wieder in den Vorrat zurück.
Die Händler Die beiden Händler sind keine klassischen Waren. Wenn man hier die benötigte Menge an Münzen liegen hat, so bekommt man entweder eine Jokermünze, die man sofort legen muss, oder ein Privileg. Hier bleiben auch die Münzen der anderen Spieler liegen, wenn man selber die Münzen für die Händler fertig gelegt hat.
Privilegien Eines dieser Plättchen darf man vor jedem Zug einsetzen. Hier gibt es auch Punkte und die normalen Belohnungen wie Siegel, Falschgeld abgeben, usw.
Die Wertung Hat man seine Münzen angelegt, schaut man, ob es zu einer Wertung kommt. Dies ist immer der Fall, wenn man eine oder mehrere Warenkarten mit den nötigen Münzen belegt hat. Dann nimmt man die entsprechende Ware zu sich und legt seine Münzen, die man an diese Ware angelegt hat, auf seine Charakterkarte. Haben auch andere Spieler Münzen an diese Warenkarte gelegt, so nehmen diese ihre Münzen zurück und legen sie sofort in den Münzbeutel. Derjenige mit den zweitmeisten Münzen darf sich noch zusätzlich ein Siegel nehmen. Nun wird die Ware gewertet.
a) Punktebelohnungen Als erstes zieht der Spieler seinen Zählstein so viele Felder vorwärts, wie auf der Ware angegeben. Die Düfte haben oft keine Punkte oder ein ?. Bekommt man einen ?-Duft, so zieht man die nächste Warentafel und bekommt deren Punkte.
b) Sachbelohnungen Neben den Punkten gibt es oft noch andere Dinge, die man bekommt. Darunter gibt es Belohnungen wie Siegel, Privilegien, Falschgeld abgeben oder auch bekommen und auch Jokermünzen kann man so bekommen. Es gibt oft aber auch negative Auswirkungen für die anderen Spieler. So bekommen diese Falschgeld oder müssen Siegel oder Privilegien abwerfen. So kann man also auch die anderen Spieler ärgern.
Wenn man eine Warentafel abgehandelt hat, kommt diese aus dem Spiel und man legt an diese Stelle eine neue Warentafel der eben erledigten Sorte.
Die Punkteleiste Zieht man Punkte auf der Leite vorwärts, so überspringt man die Steine der Mitspieler nicht, sondern zählt jedes Feld mit. Kommt man dabei auf ein Feld mit einem Symbol, so führt man diese Aktion sofort aus. Dies können weitere Punkte sein, aber auch Falschgeld, das man bekommt oder abgeben darf. Symbole werden aber nur ausgeführt, wenn man alleine auf dem Feld steht. Kommt man auf einem anderen Stein zum Stehen, so wird das Symbol nicht beachtet.
2) Münzen zurücklegen Im Laufe des Spiels sammeln sich immer mehr benutzte Münzen auf der Charakterkarte an. Statt Münzen zu ziehen, kann man mit dieser Aktion wieder alle Münzen zurück in den Münzbeutel werfen.
Spielende Sobald ein Spieler wieder auf oder über das Startplättchen zieht, wird die Runde noch zu Ende gespielt und dann endet das Spiel. Für jedes nicht benutzte Siegel und Privileg bekommen die Spieler noch einen Punkt, angefangen beim Startspieler. Der Spieler, der jetzt am weitesten vorne liegt, oder dessen Stein an oberster Stelle steht, gewinnt das Spiel.
Kleines Fazit Mercado ist ein einfaches Biet- und Sammelspiel mit hohem Glücksfaktor. Wenn man nicht die passenden Münzen aus dem Münzbeutel zieht, kann man auch keine Waren gewinnen. Aber zum Glück liegen eigentlich immer passende Waren aus, so dass man nie handlungsunfähig ist. Die Züge der Spieler gehen schnell, so dass niemand lange warten muss. Durch die verschiedenen Belohnungen kann man auch die Mitspieler aktiv ärgern, was ein wenig Interaktion schafft. Die Spielmechanik funktioniert ansonsten tadellos und hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir fanden Mercado ein sehr schönes Familienspiel, das Vielspieler eher unterfordern dürfte. Die Anleitung ist sehr gut geschrieben und mit vielen Beispielen unterlegt. Auch das Spielmaterial ist sehr hochwertig und die Illustrationen wirklich hübsch.
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